
Silber-Rallye 2025: Industriehunger und ETF-Boom treiben Preise auf Rekordhöhen
Der Silbermarkt erlebt derzeit eine bemerkenswerte Hausse, die weit über eine kurzfristige Preisbewegung hinausgeht. Während die Bundesregierung mit ihrem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen die Inflation weiter anheizt und die Bürger mit immer neuen Abgaben belastet, suchen kluge Anleger nach werthaltigen Alternativen. Silber könnte sich dabei als einer der großen Gewinner der aktuellen Fehlpolitik erweisen.
Strukturelles Defizit als Preistreiber
Maria Smirnova, Chief Investment Officer bei Sprott Asset Management, sieht in der aktuellen Silber-Rallye das Ergebnis eines seit Jahren aufgebauten Ungleichgewichts. Der entscheidende Wendepunkt sei im Juni eingetreten, als Silber die Marke von 35 US-Dollar überschritten habe. Dahinter stehe ein fundamentales Problem: Seit etwa sieben Jahren befinde sich der Silbermarkt in einem anhaltenden Angebotsdefizit.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. In den vergangenen zehn Jahren sei die Minenproduktion um rund 80 Millionen Unzen zurückgegangen. Bei einer jährlichen Gesamtversorgung von etwa einer Milliarde Unzen handle es sich für einen globalen Rohstoffmarkt um eine vergleichsweise geringe Größe. Die sinkende Förderung zeige, dass kaum neue große Silberminen gefunden und in Betrieb genommen würden.
Industrielle Nachfrage explodiert
Während das Angebot schrumpft, explodiert die Nachfrage förmlich. Die treibenden Kräfte sind dabei vor allem industrielle Anwendungen in Zukunftstechnologien. Die Elektronik- und Halbleiterindustrie verschlingt immer größere Mengen des Edelmetalls. Besonders silberintensiv zeigt sich die Solarindustrie, die allein über 200 Millionen Unzen pro Jahr verbrauche - etwa 20 Prozent des gesamten Angebots.
Auch die Elektromobilität und der rasant wachsende Bedarf an Rechenzentren und KI-Infrastruktur treiben den Silberverbrauch in die Höhe. Mit der fortschreitenden Elektrifizierung und Digitalisierung entstehe ein stetig wachsender Bedarf, dem die Angebotsseite schlicht nicht hinterherkomme.
Von London nach China: Die große Silberwanderung
Lange Zeit wurde argumentiert, die hohen Lagerbestände über dem Boden würden das strukturelle Defizit ausgleichen. Doch auch hier zeichne sich eine dramatische Wende ab. Die Bestände an den großen Handelsplätzen wie der London Bullion Market Association, der COMEX in New York sowie den Börsen in Shanghai seien in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen.
2025 habe sich diese Entwicklung noch verschärft. Aus Furcht vor möglichen US-Zöllen seien erhebliche Mengen von London nach New York verlagert worden. Gleichzeitig hätten steigende Bestände silbergedeckter ETFs zusätzlich Metall aus dem Londoner Markt gezogen. Besonders brisant: Die Lagerbestände in China, wo ein Großteil des industriellen Verbrauchs stattfinde, würden ebenfalls schwinden.
Kleiner Markt mit großer Hebelwirkung
Die geringe Marktgröße macht Silber besonders anfällig für Preisbewegungen. Bei einem Jahresangebot von rund einer Milliarde Unzen und aktuellen Rekordpreisen entspreche der Wert der Jahresproduktion lediglich etwa 60 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Die neue Bundesregierung will allein für ihre fragwürdigen Infrastrukturprojekte 500 Milliarden Euro an neuen Schulden aufnehmen - mehr als das Achtfache des gesamten globalen Silbermarktes.
Der ETF-Sektor leiste einen erheblichen Beitrag zur Verknappung. Von Januar bis heute seien mehr als 100 Millionen Unzen in westliche Silber-ETFs geflossen. Eine große Silbermine fördere typischerweise nur 10 bis 20 Millionen Unzen pro Jahr - die ETF-Nachfrage entspreche also der Produktion mehrerer Großminen.
Produzenten im Dilemma
Während die Nachfrage boomt, kämpft die Angebotsseite mit strukturellen Problemen. In den Jahren niedriger Silberpreise hätten viele Produzenten ihren Fokus auf Gold verlagert. Neue große Silberminen seien kaum in Betrieb genommen worden. Die typischen Vorlaufzeiten von fünf bis zehn Jahren für Genehmigung, Finanzierung und Bau neuer Minen bedeuteten, dass die Angebotsseite kurzfristig wenig Spielraum habe, auf die hohen Preise zu reagieren.
Ausblick: Dreistellige Kursziele möglich?
Für die weitere Entwicklung sei entscheidend, ob China in ausreichendem Umfang Silber importieren könne, um den industriellen Bedarf zu decken. Marktstrategen sähen charttechnisch zunächst Kursziele im Bereich von 60 bis 63 US-Dollar je Unze. Einige Analysten erwarteten sogar deutlich höhere Spannen im dreistelligen Bereich in den kommenden Quartalen.
Angesichts der strukturellen Defizite, der explodierenden industriellen Nachfrage und der begrenzten Angebotsseite könnte sich Silber als eine der wenigen verbliebenen Möglichkeiten erweisen, sich gegen die inflationäre Politik der Regierungen abzusichern. Während die Politik mit immer neuen Schulden und Abgaben die Kaufkraft der Bürger untergräbt, bieten physische Edelmetalle wie Silber einen realen Werterhalt. Eine Beimischung zu einem breit gestreuten Anlageportfolio erscheint in diesen unsicheren Zeiten sinnvoller denn je.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier dargestellten Informationen entsprechen der Meinung unserer Redaktion auf Basis der uns vorliegenden Informationen.
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